Flugtauglichkeit: Medizinische Freigabe für Sichere Flugreisen
Auslandsreisen zu medizinischen Behandlungen erfolgen häufig mit Linienflügen. Bevor Sie Ihren Flug buchen, ist es unerlässlich, die medizinischen Kriterien, physiologischen Aspekte und praktischen Empfehlungen für eine sichere Reise zu kennen.
1. Medizinische Kriterien für Flugtauglichkeit
Es gibt absolute und relative Kontraindikationen für das Fliegen. Diese Informationen dienen ausschließlich zu Orientierungszwecken und können sich bei Komplikationen oder Mehrfacherkrankungen ändern. Nutzen Sie immer Ihr Urteilsvermögen und beachten Sie:
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Führen Sie alle notwendigen Medikamente im Handgepäck mit.
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Beachten Sie die Richtlinien der Aerospace Medical Association zur Reiseeignung.
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Füllen Sie das MEDIF-Formular der IATA aus, erhältlich über Ihre Airline oder Ihren Reiseveranstalter.
2. Wann eine Medizinische Freigabe Notwendig ist
Holen Sie eine medizinische Freigabe ein, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
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Unklare Flugtauglichkeit aufgrund kürzlich aufgetretener Erkrankung, Verletzung, Hospitalisierung, Operation oder instabiler chronischer Erkrankung.
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Spezialleistungen erforderlich sind (z. B. Sauerstoff an Bord, Trage oder Genehmigung für med. Ausrüstung).
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Sie planen eine diagnostische Untersuchung oder Krankenhausbehandlung im Ausland—trotzdem müssen Sie die medizinischen Anforderungen der Airline erfüllen.
3. Wichtige Physiologische Aspekte
Die Kabinen sind nur auf das Äquivalent von 8.000 ft (2.438 m) druckbelüftet, was Folgendes bewirken kann:
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Geringere Sauerstoffverfügbarkeit: Kabinenluft enthält ~15 % O₂ statt 21 % auf Meereshöhe.
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Gasausdehnung: Körperhöhlen können um 30–60 % anschwellen, besonders das Mittelohr, die Nasennebenhöhlen, Pleurahöhlen und chirurgisch eröffnete Räume.
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Prothromboserisiko: Leichte Hypoxie kann das Risiko für Venenthrombosen (VTE) bei Hochrisikopatienten auf Flügen über 6 Stunden erhöhen.
4. Praktische Empfehlungen
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Konzentrieren Sie sich auf Ihre Vorfluguntersuchung, einschließlich Medikamentendosierung, Infektionsrisiko und Hilfsbedarf.
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Führen Sie stets Ihre lebenswichtigen Medikamente mit an Bord.
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Prüfen Sie Ihre Reiseversicherung, dass sie Ihre medizinische Situation und mögliche Evakuationen abdeckt.
5. Allgemeine Medizinische Richtlinien
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Hämoglobin (Hb) ≥ 9 g/dL zum Zeitpunkt der Reise.
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Kein Restgas in chirurgisch eröffneten Höhlen (z. B. Pneumothorax, Pneumoenzephalus).
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Ermitteln Sie Hochrisikopatienten für VTE, z. B. :
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Frühere VTE und weitere Risikofaktoren (z. B. Malignom).
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Operation > 30 Min. in den letzten 4 Wochen.
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Bei Langstreckenflügen (> 6 h) für Hochrisikopatienten Enoxaparin 40 mg subkutan am Morgen des Fluges und am folgenden Tag erwägen.
6. Medizinische Richtlinien nach Operation & Pathologie
| Verfahren/Erkrankung | Minimale Wartezeit vor Flug |
|---|---|
| Wirbelsäulenchirurgie | > 7 Tage |
| Schädeloperation | ≥ 10 Tage nach unkomplizierter Kraniotomie; Pneumoenzephalus ausschließen; Begleitperson bei eingeschränkter Selbstversorgung nötig. |
| VTE unter Antikoagulation | > 5 Tage mit stabilem INR (2–3). |
| Anämie | Tauglich bei Hb ≥ 9,0 g/dL; bei kompensierter chronischer Anämie kann Hb ≥ 8,0 g/dL genügen. |
Weitere Informationen finden Sie in den Richtlinien der Aerospace Medical Association und im IATA Medical Manual.
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